Zigarren – das besondere Raucherlebnis
Wer Zigarren raucht, verbindet damit einen besonderen Genuss und stellt auch an sein Genussmittel, die Zigarre, hohe Ansprüche. Entdeckt wurde das Rauchen von Tabak, als Christoph Kolumbus Amerika entdeckte. Dort rauchten die Ureinwohner Tabak, den sie in Pflanzenblätter wickelten oder in Maiskolben steckten. Dabei handelte es sich um ein religiöses Ritual. Die spanischen Eroberer brachten den Tabak auch nach Europa, wo er zu einem begehrten Genussmittel wurde. Er wurde für Pfeifen verwendet und gekaut, und schließlich wurden Zigarren hergestellt und das Zigarren rauchen wurde üblich. Allerdings waren Zigarren nur Menschen der oberen Gesellschaftsschicht, die sich die teure Ware leisten konnten, zugänglich. Auch heute noch gibt es ganz besondere Zigarren, die einen hohen Preis haben. Doch inzwischen kann jeder mit kleinerem Geldbeutel Zigarren rauchen.
Was dieser Genussware geblieben ist, das ist die besondere Art, wie Zigarren rauchen betrieben wird. Die Zigarre wird nicht einfach schnell angesteckt und flink geraucht wie eine Zigarette. Zigarren rauchen ist sozusagen schon eine kleine Zeremonie, zu der einiges gehört, damit auch der Geschmack nicht beeinträchtigt wird. Wichtig ist dem Zigarrenraucher, dass es sich um ein Produkt aus gutem Tabak handelt, das auch traditionell und sorgsam hergestellt und vorschriftsmäßig gelagert wurde. Der Rauch wird beim Zigarren rauchen nicht inhaliert. Er wird sozusagen nur im Mund geschmeckt, weshalb auch die Ansprüche höher sind. Es bedarf der richtigen Vorbereitung. Dazu gehört, dass am oberen Ende der Zigarre, das sich Kopf nennt, ein kleines Stück abgeschnitten wird. Es darf nicht zu viel abgeschnitten werden, dies könnte das Deckblatt beschädigen. Dazu gibt es spezielle Zigarrenanschneider und kleine Scheren. Die sehr langen Zigarren und die sehr dicken Zigarren werden dagegen bevorzugt angebohrt. Dafür führt der Handel besondere Zigarrenanbohrer, mit denen ein kleines Loch in den Kopf gebohrt wird. Der Verteil dabei ist, dass beim Zigarren rauchen auch keine Tabakkrümel in den Mund kommen.
Die Bauchbinde an der Zigarre entfernt der Zigarrenraucher nicht etwa deshalb nicht, damit jeder sieht, was für edle Marke er raucht. Er tut es nicht, um wieder das wichtige Deckblatt dabei nicht zu beschädigen. Dann geht es an das Anzünden der Zigarre. Auch hier ist nicht alles angebracht, was brennt. Benzinfeuerzeuge sind verpönt, weil sie den Geschmack verändern können, sowie auch schwefelhaltige Streichhölzer. Es wird ein Gasfeuerzeug genommen oder eben spezielle Streichhölzer für Zigarren aus dem Zigarrenhandel. Der Geschmack kann deshalb beeinträchtigt werden, weil die Zigarre sehr langsam an der Flamme gedreht und nicht direkt kräftig angezündet wird. Wenn sich dann ein Aschering an der Zigarre bildet, kann der erste Zug beim Zigarren rauchen gemacht werden. Das Zigarren rauchen sollte wirklich langsam und genussvoll vonstatten gehen. Wird zu kräftig und zu häufig an einer Zigarre gezogen, dann kann sie zu heiß werden. Auch dies würde dem Geschmack einen Schaden zu fügen. Außerdem ließe sie sich nicht mehr angenehm in der Hand halten.
Das letzte Drittel einer Zigarre wird nicht geraucht. Hier hat sich eine zu hohe Konzentration von Geschmacksstoffen angesammelt, was kein Rauchgenuss mehr währe. Die Zigarre muss auch nicht ausgedrückt werden. Sie kommt selbst zum Verlöschen.